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Vermischtes

Hier ist gibt es Berichte von Erlebnissen mit und in der Natur, Beobachtungen, Beschreibungen usw.

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Salzwiese
Steht man zwischen dem Bordumer Busch und Dangast auf dem Deich, fällt der Blick unweigerlich auf die Salzwiesen.

Salzwiese

Blick über die Salzwiesen zwischen Bordumer Busch und Dangast im Mai.

Je nach Jahreszeit zeigen sie sich in verschieden Farbmosaiken. Jedenfalls fast immer. Doch wer Ende Januar, Anfang Februar über den Deich schaut, wird enttäuscht. Fast alles ist platt, abgerissen, abgebrochen, auf den Boden gedrückt und schwarz; leblos. Die Herbst- und Winterstürme, die Überschwemmungen durch die häufig über das mittlere Hochwasser hinaus aufgetretenen Fluten und der Frost leisten hier ganze Arbeit. Die Salzwiesen sind tot.

Im Februar erscheinen die Salzwiesen wie tot.

Doch im März grünen die Salzwiesen wieder.

Irrtum! Im Jahreszyklus ist es genau das, was die Salzwiesen zum (Über-) Leben brauchen. Durch die Überflutungen wird der Salzgehalt sichergestellt, den einige Pflanzen benötigen. Es werden mit jeder Flut, die über diese Zone geht, Schwebeteile eingebracht und lassen die Salzwiesen wachsen. Beim Queller, eine der Pionierpflanzen in der Salzwiesengemeinschaft, sind im Spätherbst die äußeren Pflanzenteile abgestorben. Gleichzeitig hat er aber auch seine Samen als Saat abgegeben. Einige Gräser sterben im Winter komplett ab, um der nächsten Generation Platz zu machen und von andern Pflanzen blieben nur die Wurzeln zurück, aus denen neu ausgetrieben wird. Alles was nun an Pflanzenstängeln, Blättern und Resten in den Salzwiesen liegt verrottet dort und düngt den Boden. Für den Frühling ist hier alles bestens vorbereitet. Es dauert nicht lange, dann färben Queller und Gräser die Salzwiesen über weite Strecken kräftig Grün. Sie dienen nun vielen Vogelarten als Rastplatz, Nahrungsquelle und Brutgebiet und auch unzählige Insektenarten sind dort zu finden. Später im Jahr blühen dann Strandastern und Strandflieder und hüllen große Gebiete in einen lila Hauch. 

Im Juli färbt der Queller die Salzwiesen kräftig grün.

So zeigt sich die Salzwiese im Oktober.

Irgendwann färben sich die äußeren Pflanzenteile der Queller durch das ausgelagerte Salz dunkelrot bis braun. Gräser werden gelb. Ein sicheres Zeichen für den Herbst. Und dann kommen wieder die Stürme und die Fluten . . .

Für den JadeWale e.V.: Fotos© und Text© Michael Hillmann.

Buchtipp zur Salzwiese

die Autorin Sylke Barkmann ist ein Mitglied des JadeWale e.V.

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Löffler
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Löffler
Seit meiner ersten Begegnung mit einem Löffler, der stand in den frühen Morgenstunden am 23.09.2012 fischend zwischen Enten am Banter Siel, mag ich diese Vögel und finde sie besonders.

Löffler bei auflaufendem Wasser / 2022

Löffler (Platalea leucorodia) sind Schreitvögel und gehören zur Familie der Ibisvögel (Threskiornithidae). Sie haben einen geraden, platten, löffelartigen Schnabel. Die Vögel werden bis zu 85 Zentimeter groß. Das Gefieder ist weiß, die Beine sind schwarz. Der Schnabel ist bei Jungtieren hell, bei Alttieren schwarz mit einer gelblichen Spitze.

Die Löffler leben in Sümpfen, Gewässern mit Verlandungszonen und im Watt der Nordsee. Auf der Insel Mellum wir seid 1996 gebrütet. Löffler brüten in Kolonien, Nester werden aus Schilf gebaut. Die gelegten drei bis fünf Eier werden 21 bis 25 Tage lang von beiden Elternvögeln bebrütet. Löffler ernähren sich von Fischen, Fröschen, Krebstieren und Insekten. Sie filtern die Nahrung mit dem Schnabel aus dem Wasser, indem sie den Kopf schnell hin und her bewegen.

Löffler sind Zugvögel. Anfang September verlassen sie uns und überwintern am Mittelmeer oder in Afrika. Im März kommen sie dann wieder zurück.

Für den JadeWale e.V.: Fotos© und Text© Michael Hillmann.

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Seespinne
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Seespinne bei der Spülsaumbegehung entdeckt
 

Es ist Ende August 2021, ein heißer Spätsommertag. Der JadeWale e.V. unternimmt mit Interessierten eine Spülsaumbegehung. An einen Stein gepresst fällt ein etwas anders wirkendes Algenbüschel auf. Vorsichtig holten wir dieses mit dem Kescher ein und sind erst ungläubig und dann erstaunt: Es ist eindeutig eine Seespinne! Die hat bei diesen Temperaturen hier an der Küste eigentlich gar nichts zu suchen. Schnell wurden zur Dokumentation einige Fotos gemacht und dann das Tier umgehend zurück ins Wasser gesetzt. Ein schönes Erlebnis.

Seespinne | Fotos© Sabine Bartmann

Hier ein paar Fakten über die Seespinne:


Die Nordische Seespinne (Hyas araneus) wird auch Zaikobbe oder Atlantische Seespinne genannt. Sie ist ein Zehnfußkrebs, gehört zu den Dreieckskrabben und ist eine Kälte liebende Art. Sie ist in der gesamten Nordsee, im nördlichen Atlantischen Ozean und im Arktischen Ozean verbreitet. Man findet sie aber auch manchmal in der Ostsee.

Der Rückenpanzer ist meist braungrau / rötlich und kann bis zu 10 Zentimeter messen. Er hat die Form eines Dreiecks mit abgerundeten Ecken, das nach vorne spitz zuläuft. Die Beine sind viel länger, dünner und feiner als die der Strandkrabben. Dadurch wirken die Tiere spinnenartig, was zum Namen führte. Die Scheren sind recht klein und für den Menschen absolut ungefährlich.

Seespinnen haben kleine Stacheln am Rückenpanzer und Borsten an den Beinen. Dort spießen sie mit ihren Scheren, mit denen sie auch unter ihrem Bauch durchgreifen können, Stücke von Algen oder Schwämmen auf, um sich zu tarnen. Wenn sie in Gebiete kommen, an denen die Bepflanzung unpassend ist, wird die Bepflanzung einfach ausgetauscht. Ältere Tiere sind auch oftmals selbst von Algen bewachsen.

Seespinnen sind sehr langsam und somit auch keine Jäger. Sie ernähren sich von Seesternen und Würmern, fressen aber auch Algen. Sie könne älter als 10 Jahre werden und halten sich in Wassertiefen zwischen 10 bis 30 Metern auf. Es kann aber auch mal bis auf 350 Meter Tiefe runter gehen oder hoch bis an die Küste. So sind sie, besonders in den Wintermonaten, auch im Watt zu finden. Wenn sie nicht schnell genug mit dem Ebbstrom ins tiefere Wasser kommen, harren sie dann in Gezeitentümpeln aus. Dort sind sie jedoch durch ihre Tarnung so gut wie unsichtbar.

Für den JadeWale e.V.: Fotos© Sabine Bartmann - Text© Michael Hillmann.

Pantoffelschneckn
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Pantoffelschnecken

Die Pantoffelschnecke (Crepidula fornicata)

 

Pantoffelschnecken stammen von der Atlantik- und Pazifikküste Amerikas. Vermutlich wurden Sie um 1870, mit den für Kulturzwecken eingeführten Austern eingeschleppt. Jetzt findet man diese Schnecken von Spanien bis Norwegen. Die ersten verbrieften Funde in Deutschland gab es 1934.
 

Die Gehäuse der Pantoffelschnecken sehen eher nach Muschelschalen als nach Schneckenhäusern aus. Sie werden fünf Zentimeter groß. Man findet Pantoffelschnecken auf festem Untergrund wie Steinen und Muscheln festgesaugt, meistens mehrere Tieren übereinander.

Pantoffelschnecken Turm / Spülsaum beim Aquarium

Die Pantoffelschnecken werden bis zu 10 Jahren alt und ändern im Laufe ihres Lebens das Geschlecht. In der ersten Phase, als Plankton, sind alle Tiere Männchen. Erst später, nachdem sie sesshaft wurden, wandeln sie sich zu Weibchen. Die Pantoffelschneckenlarven suchen solche sesshaften Artgenossen, setzen sich oben auf diese drauf, um dort den Rest ihres Lebens zu bleiben. So entstehen Schnecken- Türme. Unten befinden sich die inzwischen größeren Weibchen und oben, die noch kleinen männlichen Tiere. Mit einem langen Penis können die Männchen die Weibchen erreichen und das Sperma übergeben. Die Weibchen speichern das Sperma, um dann, zum richtigen Zeitpunkt die Eier zu befruchten. Ab einer Schalenlänge von ca. 30 Millimetern wandeln die Männchen dann das Geschlecht. Dieser Prozess dauert rund sechs Wochen.

Pantoffelschnecken ernähren sich von Plankton, das sie in einem Schleimnetz fangen. Sie breiten das Netz um sich herum aus, saugen Wasser ein und Plankton bleibt im Netz hängen. Das Schleimnetz wird dann, mit dem darin gefangenem Plankton komplett gefressen. Bei guten Bedingungen findet man mehrere Tausende Pantoffelschnecken auf einem Quadratmeter. Da bleibt für mitbewohnende Muscheln, die sich ebenfalls von Plankton ernähren, kaum Nahrung übrig. Darum nennt man die Pantoffelschnecke auch „Muschelpest“. Im Wattenmeer wird ein Großteil der Pantoffelschnecken- Population durch eisige Winter vernichtet.

Für den JadeWale e.V.: Text© und Foto© - Michael Hillmann.

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Brachvögel

Ein Brachvogel

 

Aber was für ein Brachvogel?

Ich versuche da mal eine kleine Gegenüberstellung von zwei Arten in einfacher Erklärung und in einfachen Worten. Ich hoffe die Vogelkundler unter euch schlagen da jetzt nicht „die Hände über dem Kopf zusammen“.

 

Großer Brachvogel oder Regenbrachvogel?

 

  • Beide kann man hier im Wattenmeer antreffen und

 

  • beide gehören zur Familie der Schnepfenvögel.

 

  • Beide haben einen langen, gebogenen Schnabel und

 

  • beide haben ein braunes, geflecktes Gefieder. Und bei

 

  • beiden Arten sind die Hennen größer und schwerer als die Hähne.

 

Der größte Unterschied - hilft auch nur, wenn man beide Arten zusammen sieht. Es sind die „Abmaße“ und die kann man im Feld sehr schlecht schätzen:

Brachvögel

Großer Brachvogel

Regenbrachvogel

Der Große Brachvogel

  • misst zwischen 55 cm und 60 cm

  • wiegt zwischen 850 g und 1000 g und hat eine

  • Flügelspannweite zwischen 90 cm und 100 cm

 

Der Regenbrachvogel

  • misst zwischen 45 cm und 50 cm

  • wiegt zwischen 450 g und 650 g und hat eine

  • Flügelspannweite zwischen 80 cm und 90 cm

 

Als Tipp: Erst einmal „Großer Brachvogel“ sagen, der ist hier bei uns häufiger anzutreffen. Aber wer ein Fernglas dabei hat oder ein Foto machen kann . . .

Großer Brachvogel

Der Regenbrachvogel hat einen hellen Scheitelstreifen am Oberkopf und einen dunklen Streifen, der „durch das Auge“ läuft.

Regenbrachvogel

Übrigens:

 

  • Der Große Brachvogel gehört zu den Kurzstrecken-Ziehern, ist aber in Niedersachsen auch als „Standvogel“ ganzjährig vertreten. Die in Skandinavien oder auf Island brütenden, im Herbst durchs Wattenmeer von Niedersachsen zum Überwintern ziehenden Exemplare, lassen sich von den Standvögeln nicht unterscheiden.
     

  • Der Regenbrachvogel brütet in der Tundra und Taiga Nordeuropas (brütet in Deutschland nur sehr selten). Er ist ein Langstrecken-Zieher und auf seinem Zug nach Südeuropa oder Afrika ist er dann als Durchzügler an der Küste und im Watt zu beobachten.

 

Hier noch die wissenschaftlichen Namen:

  • Großer Brachvogel = Numenius arquata

  • Regenbrachvogel = Numenius phaeopus

Für den JadeWale e.V.: Text© und Foto© - Michael Hillmann.

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Basstölpel

Komischer Vogel
 

Oder: Schon mal einen Basstölpel in Wilhelmshaven gesehen?
 

Ich habe mich da durch einige Beschreibungen gelesen und hier, dass aus meiner Sicht besonders Interessante in Auszügen zusammengefasst:

„Basstölpel (Morus bassanus) sind die größten Meeresvögel der Nordsee. Die Spannweite beträgt fast 2 Meter. Der orange-gelb Kopf, die blauen Augen und der hellgrau-blaue Schnabel, das alles umrandet von schwarzen Strichen, verleiht den Tieren ein schönes, ja fast schon ein spektakuläres Aussehen.

Basstölpel

Basstölpel auf Helgoland / 2022

Basstölpel sind die einzige Art innerhalb der Tölpel- Familie, die auch in Europa brütet. Klippen sind da schon notwendig, weil die Vögel vom Boden aus nur sehr schwer starten können. Seit 1991 sind sie auch als Brutvögel auf Helgoland anzutreffen. Ihre Beute sind Fische wie Heringe oder Makrelen. Basstölpel sind Stoßtaucher, die sich aus bis zu 30 m Höhe senkrecht ins Wasser stürzen und dann sehr tief tauchen können. Sie entfernen sich während der Nahrungssuche oft weit von den Brutkolonien. Bei Jagen und außerhalb der Brutsaison sind sie fast ausschließlich auf dem offenen Meer anzutreffen.“

 

Wenn man das so liest, dann ist die Aussicht einen Basstölpel bei uns in Wilhelmshaven anzutreffen schon eher gering. Die Brutzeit ist von April bis Juli - da sollten die Vögel auf hoher See Nahrung für ihren Nachwuchs fischen. Klippen zum Starten haben wir auch nicht und der Jadebusen ist nun wirklich nicht gerade das „offene Meer“. Und doch hat es ein Exemplar hierher verschlagen.

Es ist der 05.05.2019. Ich bin mit dem Rad am Strand unterwegs. Auf der Höhe Bordumer Busch zieht ein „Herumgeflatter“ über den Salzwiesen in Richtung Petersgroden meine Aufmerksamkeit auf sich. Das ist weit weg aber dennoch sehr auffällig. Vollkommen unbekannt.

Basstölpel in Wilhelmshaven

Zackiger und eckiger Flug wie eine Fledermaus; aber scheinbar viel größer. Kleinvögel, die sonst eventuell so fliegen könnten scheiden aus. Dann die nächsten Gedanken: „Reiher, Storch, Gans, Brachvogel, eventuell sogar Kranich – ne, das passt alles überhaupt nicht zum Flugstil.“ Also habe ich die Kamera drauf gehalten. Trotz 600 mm Linse füllte der Vogel nicht einmal den mittigen Fokuspunkt aus. Alles Freihand und bei Windböen. Ob da der Autofokus überhaupt etwas erfassen wird ist fraglich. Also fotografieren auf „gut Glück“ – Serie – Kamera immer wieder neu ansetzen und neu fokussieren lassen. Und nochmals . . . und nochmals . . .

Zuhause dann Hunderte Bilder auswerten. Nach dem kleinen Punkt irgendwo im Bild suchen. Und ich hatte Glück. Es sind zu meiner Freude vier brauchbare Fotos dabei herausgekommen. Das ganze Szenario erinnerte mich unglaublich an den Anfang meiner Schweinswal-Fotografie vor vielen Jahren. Damals waren es über einhundert Bilder vom Wasser und eines, mit einem kleinen „Fleck(!)“ darin – einem Schweinswal!

Die vier Fotos, auf denen dann eindeutig der Basstölpel zu erkennen war freuten mich sehr. Nun machte sich große Verwunderung über den selten Gast, den ich da abgelichtet hatte, breit – warum ist der hier (habe ich ja weiter oben schon ausgeführt warum er das eigentlich nicht sein sollte). Erst später viel mein Blick auf seinen Schwanz. Der war zerrupft - fast gar nicht mehr vorhanden. War das der Grund für den Besuch in Wilhelmshaven? Hat die „ausgefallene Ruderanlage“ den Vogel hierher abgetrieben / verschlagen? Wir werden es nicht erfahren.

Die nächsten Tage habe ich sehr viel Zeit am Strand verbracht und gezielt nach dem Basstölpel gesucht. Ich hatte sogar ein Fernglas (ich mag diese Teile eigentlich nicht) mitgenommen: Ergebnislos. Hoffentlich ist der Basstölpel gut wieder auf Helgoland, oder wo er auch sonst immer von seiner Familie erwartet wurde, angekommen.

Abschließend möchte ich aber noch auf zwei Fakten hinweisen, auf die ich bei meinen Recherchen stieß:

Positiv - In Deutschland schätzen Fachleute den Basstölpel- Bestand auf der Hochseeinsel Helgoland auf über 1000 Brutpaare. Der Bestand gilt als stabil beziehungsweise zunehmend.

 

Negativ - Das Hauptproblem für Basstölpel ist der Plastikmüll in den Meeren.

Für den JadeWale e.V.: Text© und Foto© - Michael Hillmann.

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Zierliche Moosjungfer

Juli 2021, wir sind einmal mehr mit den Fotoapparaten und neugierig unterwegs. Die „Naturzone Dauensfeld“ zieht uns wieder und wieder in ihren Bann. Hier gibt es so viel Interessantes . . .

 

Unter etlichen anderen Schönheiten sehen wir für einen Augenblick, eine uns unbekannte Libelle und können sie aus Entfernung auch fotografieren. Es ist immer wieder aufs Neue lohnenswert, diese tollen Tiere aufzunehmen. Hin und wieder ist ja auch etwas Außergewöhnliches dabei. Und Tatsächlich: Beim Auswerten der Fotos am Abend fallen uns die herausstechenden Flügel-Male - weiß leuchtend - auf. Bei der Recherche dann: „Ist das etwa eine Zierliche Moosjungfer?“

Zierliche Moosjugfer

Zierliche Moosjungfer / Dauensfeld

Zur Zierliche Moosjungfer (Leucorrhinia caudalis) gab es in verschiedenen Quellen diese Informationen:

 

„Merkmale für das Männchen sind die weißen Hinterleibanhänge, der im hinteren Teil keulig verdickte Hinterleib und die weißen Flügel-Male.

Die Zierliche Moosjungfer ist eine nach dem deutschen Bundesnaturschutzgesetz streng zu schützende Art. In ganz Europa gilt sie als stark bedrohte Art. In der deutschen Roten Liste wird sie als vom Aussterben bedroht (Kategorie 1) eingestuft. Das liegt insbesondere an den Ansprüchen an ihren Lebensraum.

Doch es scheint Besserung in Sicht zu sein: Die Art reagiert stark auf Umwelteinflüsse und die Bestände scheinen zu steigen. Rückschlüsse, ob das am Klimawandel oder an Renaturierungsmaßnahmen liegt, sind noch nicht hinreichend erforscht.“

Eventuell sind das auch schon wieder veraltete Informationen. In diesen Bereichen passiert zurzeit so viel und ich habe nicht zu allen Publikationen Datumsstände gefunden. Aber, ist es nicht einfach toll, dass wir solche Tiere hier bei uns beobachten können / dürfen?

Nachtrag: Mitte Juni 2023 haben wir an gleicher Stelle zwei weiblcliche Zierliche Moosjungfern beobachten können.

Für den JadeWale e.V.: Text© und Foto© - Michael Hillmann.

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Trottellumme

Komischer Vogel

(schon wieder)

Oder: Schon mal eine Pinguin in Wilhelmshaven gesehen?

Trottellume

Trottellumme an der Flutmole / 2022

Nein, da ist dem Aquarium kein Pinguin entwischt – der „Komische Vogel“ ist eine Trottellumme. Und wieder habe ich mich durch einige Beschreibungen gelesen und hier, dass aus meiner Sicht besonders Interessante in Auszügen zusammengefasst:

„Trottellummen (Uria aalge) gehören zur Gattung der Lummen innerhalb der Familie der Alke. Kopf, Rücken, Schwanz und die Oberseite der Flügel sind schwarz-braun. Der Bauch und die Flügelunterseiten sind weiß. Im Winterkleid sind auch das Kinn und der Bereich hinter dem Auge weiß. Die Flügelspannweite beträgt bis zu ~70 Zentimeter.

In Deutschlands brüteten Trottellummen nur auf Helgoland. Sie sind Meeresvögel die selten an Land kommen, meist ausschließlich zum Brüten. Denn an Land sind diese Tiere sehr unbeholfen. Sie sind auch schlechte Flieger und beim Schwimmen eher verhältnismäßig langsam, dafür jedoch ausdauernd. Aber Trottellummen sind hervorragende Taucher. Sie schlagen dazu unter Wasser wie beim Flug mit den Flügeln und schafft Tiefen bis zu 180 Metern. Bei Gefahr können sie blitzschnell abtauchen und es sind Tauchgänge von 2 bis 3 Minuten nachgewiesen.“

01.03.2022; ein trüber Tag. Trocken aber die Sonne kommt nicht durch die Wolken. Dafür ist der Jadebusen glatt wie ein Bügelbrett. Wenn jetzt hier irgendwo ein Schweinswal auftauchen sollte, kann er meinem Blick eigentlich nicht entkommen. Doch leider zeigte sich keiner der „Kleinen Tümmler“.

Dann, so nach 17:30 Uhr sah ich von der Flutmole aus etwas auf dem Wasser in Richtung der roten Tonne, ca. 2/3 des Weges bis zum Krügerdamm. Ein Vogel? Für einen Haubentaucher ist der Hals zu kurz. Kommt in schwarz/ weiß daher. Vielleicht ein Eiderenten Erpel? Schwimmt irgendwie ein bisschen ruckartig aber zum Glück auch scheinbar auf mich zu. Immerhin so nah, dass ich doch ganz passable Belegfotos für die Bestimmung machen kann. Die Zeit vergeht. Der Vogel zeigt wenig Scheu oder er hat mich nicht bemerkt, schwimmt immer näher. Dann kommen zwei Personen schnellen Schrittes und im lauten Gespräch auf die Mole und plötzlich, ohne Ansatz taucht der Vogel mit einem Flügelschlag ab.

Wo er dann wieder aufgetaucht ist oder ob er sich versteckt hat, ich weiß es nicht. Gut 15 Minuten lang habe ich das Wasser immer wieder nach dem Tier abgesucht aber ohne Erfolg. Ein schönes Erlebnis war es auf jeden Fall.

Abschließend möchte ich aber noch auf zwei Fakten hinweisen, auf die ich bei meinen Recherchen stieß:

Positiv - In Deutschland schätzen Fachleute den Trottellummen- Bestand auf der Hochseeinsel Helgoland auf rund 2500 Brutpaare. Der Bestand gilt als stabil.

Negativ – Auch für die Trottellummen ist das Hauptproblem der Plastikmüll in den Meeren.

Für den JadeWale e.V.: Text© und Foto© - Michael Hillmann.

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