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Seespinne

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Seespinne bei der Spülsaumbegehung entdeckt
 

Es ist Ende August 2021, ein heißer Spätsommertag. Der JadeWale e.V. unternimmt mit Interessierten eine Spülsaumbegehung. An einen Stein gepresst fällt ein etwas anders wirkendes Algenbüschel auf. Vorsichtig holten wir dieses mit dem Kescher ein und sind erst ungläubig und dann erstaunt: Es ist eindeutig eine Seespinne! Die hat bei diesen Temperaturen hier an der Küste eigentlich gar nichts zu suchen. Schnell wurden zur Dokumentation einige Fotos gemacht und dann das Tier umgehend zurück ins Wasser gesetzt. Ein schönes Erlebnis.

Seespinne | Fotos© Sabine Bartmann

Hier ein paar Fakten über die Seespinne:


Die Nordische Seespinne (Hyas araneus) wird auch Zaikobbe oder Atlantische Seespinne genannt. Sie ist ein Zehnfußkrebs, gehört zu den Dreieckskrabben und ist eine Kälte liebende Art. Sie ist in der gesamten Nordsee, im nördlichen Atlantischen Ozean und im Arktischen Ozean verbreitet. Man findet sie aber auch manchmal in der Ostsee.

Der Rückenpanzer ist meist braungrau / rötlich und kann bis zu 10 Zentimeter messen. Er hat die Form eines Dreiecks mit abgerundeten Ecken, das nach vorne spitz zuläuft. Die Beine sind viel länger, dünner und feiner als die der Strandkrabben. Dadurch wirken die Tiere spinnenartig, was zum Namen führte. Die Scheren sind recht klein und für den Menschen absolut ungefährlich.

Seespinnen haben kleine Stacheln am Rückenpanzer und Borsten an den Beinen. Dort spießen sie mit ihren Scheren, mit denen sie auch unter ihrem Bauch durchgreifen können, Stücke von Algen oder Schwämmen auf, um sich zu tarnen. Wenn sie in Gebiete kommen, an denen die Bepflanzung unpassend ist, wird die Bepflanzung einfach ausgetauscht. Ältere Tiere sind auch oftmals selbst von Algen bewachsen.

Seespinnen sind sehr langsam und somit auch keine Jäger. Sie ernähren sich von Seesternen und Würmern, fressen aber auch Algen. Sie können älter als 10 Jahre werden und halten sich in Wassertiefen zwischen 10 bis 30 Metern auf. Es kann aber auch mal bis auf 350 Meter Tiefe runter gehen oder hoch bis an die Küste. So sind sie, besonders in den Wintermonaten, auch im Watt zu finden. Wenn sie nicht schnell genug mit dem Ebbstrom ins tiefere Wasser kommen, harren sie dann in Gezeitentümpeln aus. Dort sind sie jedoch durch ihre Tarnung so gut wie unsichtbar.

Für den JadeWale e.V.: Fotos© Sabine Bartmann - Text© Michael Hillmann.

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